Ich war schockiert: Ein SchRehbergarten? Mein Vater sah meinen erschrockenen Blick. «Ja, so habe ich auch reagiert, damals, als ich es erfahren habe.» Damals? Die Herrschaft der Rehe dürfte also schon länger dauern, als ich mich am Anfang zu vermuten getraut hatte. «Sie sind überall, glaube mir.», sagte mein Vater. Natürlich zweifelte ich. Wer hätte nicht gezweifelt? Ich glaube ja eigentlich nicht an solche Dinge, aber… – das Geweih! Die Ohren! Es musste einfach stimmen. Also setzten wir uns zusammen an den Gartentisch und er begann zu erzählen. «Als ich jung war, wollten wir die Welt verändern. Wir haben nach Möglichkeiten gesucht es anders zu machen als unsere Väter. Ende der 1960er Jahre hatten wir schon vieles versucht gehabt. Doch nichts hatte geklappt. Wir begannen müde zu werden. Eines Tages hat mir ein Freund gesagt, dass er etwas Neues – etwas wirklich Neues! – gefunden hätte. Ich war neugierig und so bin ich mitgegangen. Seine Wohnung war in einem Mehrparteienhaus aus der Nachkriegszeit. Das Stiegenhaus war eng und kalt. In der Luft hin ein Geruchsgemisch aus Kot und Urin, da sich die Toiletten auf den Gängen befanden. Als wir die Wohnung betraten war ich geschockt – so wie du vorhin!» – er lächelte – «Es war eine unglaubliche Unordnung in der Wohnung. Überall lagen Essensverpackungen herum. Aber das war nicht, was mich schockiert hatte. Nein. Es war vielmehr das Reh, das auf der Couch sass.» Er schluckte. Und dann berichtete er mir detailliert über die Pläne, die «Das Reh» – es selbst nannte sich ImperRehtor – vor ihm ausbreitete.