Ein Genre, dass zwischen Poetry Slam und Romanen liegt ist die Kurzgeschichte. Schon deutlich länger als ein PoetrySlamText zeichnet sich die Kurzgeschichte für mich vor allem dadurch aus, dass sie im Schreibstil wesentlich prosaischer ist, als die SlamTexte, die sich in meinem Fall oftmals eher an der Lyrik orientieren. Besonders gefallen mir Kurzgeschichten, weil sie den Fokus auf eine bestimmte Szene innerhalb eines Lebens richten, die für eine der handelnden Personen besonders ist. Sie orientiert sich damit thematisch auch an der Novelle, ist aber wiederum kürzer als die Novelle. Ich sehe die Kurzgeschichte also als eine Art Durchgangsstadium, das sich durch zwei Eigenschaften ihrer «Nachbarn» – einerseits die Kürze und Prägnanz von PoetrySlam Textenu, andererseits die erzählerische Tiefe von prosaischen Texten – auszeichnet.
Und – ganz pragmatisch – man kann Kurzgeschichten schneller schreiben als Novellen oder gar Romane. Ein in unserer Zeit nicht zu vernachlässigender Faktor.

Folgende meiner Kurzgeschichten sind zurzeit online verfügbar:

17 – Rehvolver

Der halbkreisrunde Tisch, der sich vor mir ausbreitete, war in seiner Grösse so unvorstellbar wie die Geschichte, die er und die Rehe, die dahinter sassen, erzählten. Ich liess alles auf mich wirken, bevor mein Körper und mein Geist bereit waren, irgendwie darauf zu reagieren. Die Blicke der sechs Mitglieder waren alle auf mich gerichtet, ruhten […]

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Grehmium

Die darauf folgenden Stunden glichen einem Sommergewitter: Von einer Sekunde auf die andere prasselten Unmengen an neuen Wahrheiten auf mich ein und schon nach kurzer Zeit drohte ich in einem Meer aus unwirklichen Tatsachen zu ertrinken, die alle eines gemeinsam hatten: Sie stellten meine bisherige Welt auf den Kopf. Die anfangs freundliche Stimmung des Imperrehtors […]

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15 – Im Büro des Imperrehtors

HINWEIS: Da Manuel im Büro des Imperrehtors jetzt auf einige Grössen aus dem Rehreich treffen wird, wird dieser Beitrag wöchentlich aktualisiert, bis sein Besuch abgeschlossen ist! Plötzlich hörte ich hinter der Tür Musik. Was war das? «How long, how loooong…..» Das kannte ich.  Aber warum kam das jetzt aus dem Raum, in dem der Imperrehtor […]

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14 T-Rehx

T-Rehx   Als ich in die grosse Halle eingetreten war, war sofort ein Reh auf mich zugekommen und hatte mir einen Kaffee angeboten. «Haben Sie vielleicht auch ein KarReh zum Essen?» hatte ich fragen wollen. Aber der Scherz war mir im trockenen Hals steckengeblieben. Ich hatte nur genickt. Die zehn Minuten, die mir noch blieben, […]

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Rehggae

Rehggae Ich war geschockt. Mein Vater hatte mich vergiftet? Die ersten Momente wusste ich nicht, was ich denken sollte. Ich zwang mich, ihn nicht anzusehen. «Bei mir war es dasselbe», begann er plötzlich wieder. «Robert. Er hat es mir später gestanden.» Er schwieg. Drehte sich zu mir. Anscheinend hatte er bemerkt, dass ich meine Augenbrauen […]

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Rehagenzglas

Die Sonne war bereits untergegangen. Im Schrehbergarten brannte noch Licht. Ich wusste, dass mein Vater oft lange alleine vor der Hütte sass und den Vögeln beim Streiten zusah. Ich hatte ihn dabei einmal beobachtet und ein Lächeln auf seinen Lippen beobachtet, dass ich damals nicht verstanden hatte. Wir waren uns oft sehr nah, manchmal so […]

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11 Rehcycling

Die zusammengezogenen Augenbrauen Edis hatten mich anfangs ein bisschen zweifeln lassen. Würde er mir glauben? Ich blickte nach unten, suchte Halt an dem Kugelschreiber, den ich zwischen meinen Fingern drehte. Jedes Auto, das vorbeifuhr, machte die Sekunden länger, die Situation angespannter. Ich zuckte zusammen, als er das Gespräch schliesslich eröffnete. Als er dann mit meiner […]

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10 Rehduziert

Rehduziert Die Fahrt begannen wir schweigend. Edi starrte auf die Strasse. «Geht’s dir nicht gut?», hatte er mich gefragt, nachdem ich ihm erklärt hatte, dass aus seinem Auto Geweihe kämen. «Ein Rehnault meinst du?» Ich war nicht verwundert, dass er so reagierte. Was hatte ich erwartet? Natürlich musste er glauben, ich sei durchgedreht. Ich war […]

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09 Der neue Rehnault

Der neue Rehnault Die zweite Halbzeit war ich hauptsächlich damit beschäftigt mir Worte zurechtzulegen. Die ersten Versuche endeten allesamt in Kopfschütteln. Es klang einfach alles zu abstrus. Dennoch war mir klar, dass ich mit Edi würde reden müssen. Das war die einzige Chance, nicht durchzudrehen. Falls ich das nicht sowieso schon war. Aber der Referreh […]

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08 Der Rehferee

Der Rehferee Es war kurz nach dem Anpfiff gewesen. Zuerst hatte ich einfach die Augen fest zugekniffen. Aber es war dabei geblieben. Da rannte ein Reh mit einer Pfeife im Mund durchs Stadion! Mein Blick zu Edi hatte kein Licht ins Dunkel gebracht. Er war dagesessen wie immer, hatte an seinem Snickers gekaut. Irgendetwas war […]

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